Solounternehmer und auch Start-ups stecken all ihr Herzblut in ihre Projekte. Denn sie wollen ihre Unternehmensidee endlich auch praktisch umsetzen. Dafür werden natürlich auch viel Arbeit und eine Menge Geld investiert.
Doch anstatt das Ziel – Unternehmensblog, Community, Online-Dienstleistung, Webseite und Co. – in greifbare Nähe rückt, ist plötzlich eine Projektkrise da. Wie konnte das bloß passieren?
Warum scheitern Projekte also?
Und kann man dem vorbeugen?
9 Gründe, warum Projekte scheitern
- Fehlendes Projektmanagement: Einer der Hauptgründe. Vor allem Solounternehmer widmen sich dem Thema Projektmanagement und den damit verbundenen Anforderungen häufig nur oberflächlich oder vielleicht auch gar nicht. Sie sind vielmehr geneigt, sich selbst darin zu versuchen. Unter anderem, um Kosten zu sparen. Funktioniert dieser Eigenversuch dann nicht wie gewollt, muss mehr Geld aufgebracht werden, um das Projekt wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch reicht häufig das vorhandene Budget nicht dafür aus. So bleibt das Projekt auf der Strecke, weil letztendlich am falschen Ende gespart wurde.
- Falsches Projektmanagement: Das Fehlen von Methodik oder eine unklare Rollenverteilung im Projektteam, kann zum Verhängnis werden und Projekte scheitern lassen.
- Schwammige Zielsetzung: Wie bei allem ist es auch bei einem Projekt nicht anders – was unspezifisch festgelegt ist, lässt sich nur schwierig erreichen. Das eindeutige Festlegen von Anforderungen und Zielen im Vorfeld ist unerlässlich. Es sollte sich also genügend Zeit genommen werden, die Zielsetzung und die Zeitvorgabe klar zu definieren. Denn nur so ist das Projekt messbar, auch auf seine Erreichbarkeit. Und das ist schon die halbe Miete für das Projekt.
- Falsche Kalkulation: Viele Solounternehmer und auch Start-ups orientieren sich an der anfänglich erstellten Kalkulation. Dabei wird vergessen, dass dies nur eine Schätzung ist. So sollte immer ein finanzieller Puffer eingeplant sein, um auch bei etwaigen Veränderungen flexibel reagieren zu können.
- Unzureichende Planung: Ein Projekt minutiös planen? Hört sich kleinkariert an, ist aber der Grundstein für die Umsetzung vieler Projekte, die etwas umfangreicher sind. Wird der Zeitplanung nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, braucht es mehr Ressourcen und meist auch mehr Geld, um die gesetzten Meilensteine zu erreichen. So kann ein wackelnder Zeitplan leider Projekte auch zum Scheitern bringen. Eine gute Faustregel für die Planung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
- Interne Konflikte: Fehlende Empathie oder Sozialkompetenzen, Machtspiele und Egoismus können gerade bei Start-ups das jeweilige Projekt ins Wanken bringen. Auch wenn das Team für die Unternehmensidee steht, muss im weiteren Verlauf der Wir-Gedanke ebenfalls von allen gelebt werden. Treten persönliche Streitigkeiten auf, ist auch hier der Projektmanager mit seiner objektiven Meinung gefragt.
- Fehlende Kompetenz: Die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts basiert auf Fähigkeiten, Erfahrung und Wissen. Ebenso sind Professionalität, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Kommunikation und Transparenz unverzichtbar.
- Fehlendes Engagement: Steht der Initiator nur halbherzig hinter dem Projekt, kann auch der beste Projektmanager das fehlende Commitment nicht abfangen. So sollte nur mit der nötigen Ernsthaftigkeit überhaupt gestartet werden.
- Unterschätzung der technischen Anforderungen: Häufig werden sie am Anfang nur grob kalkuliert. Dabei sollten sie schon im Vorfeld genau definiert und klar mit allen Beteiligten kommuniziert werden. Andernfalls kann es passieren, dass Projekte scheitern. Denn als „harte Faktoren“ sind sie ein fester Bestandteil bei einer jeden Umsetzung.
Ist das Pferd tot oder lahmt es nur?
Häufig lassen sich Problematiken schon im Vorfeld erkennen, womit die Chance gegeben ist, entsprechend gegenzusteuern.
Doch auch, wenn es nach Scheitern des Projekts aussieht, kann es sinnvoll sein, zu überprüfen, ob es möglicherweise doch noch zu retten ist.
Lassen sich gemachte Fehler noch korrigieren?
Ist es sinnvoll, in externe Unterstützung zu investieren, um das Ruder herumzureißen?
Was zählt, ist die nackte Wahrheit. Bei einem „Nein“ auf Grund der negativen Konsequenzen sollte auf eine Wiederbelebung verzichtet werden.
Dazu noch ein Gedanke: Können Projekte auch scheitern, die gut abgeschlossen wurden?
Leider ja. Auch ein vermeintlich positiver Abschluss garantiert nicht in jedem Fall auch Erfolg.
Beispielsweise wenn ein Produkt alle geforderten Eigenschaften und Funktionen mit sich bringt, doch das Angebot passt nicht zur aktuellen Nachfrage am Markt. Es wird nicht akzeptiert, ausreichend gekauft oder genutzt. Lässt es sich nicht im ausgeglichenen Verhältnis von Kosten und Nutzen modifizieren, ist es trotz gelungenem Abschluss gescheitert.
Ein weiteres Problem, warum abgeschlossene Projekte scheitern können, ist eine schlechte Finanzierung des Gesamtprojekts. So geht einigen Gründern das Geld aus, bevor sie ausreichend Umsatz machen. Die entstehende Lücke kann aus eigener Kraft nicht wieder geschlossen werden, was das Ende der Unternehmung bedeutet.
Wie kann man dem Scheitern von Projekten also entgegenwirken?
Einige wichtige Erfolgsfaktoren für Projekte sind:
- richtige Projektauswahl, Priorisierung nach Wichtigkeit schon bei der Initiierung
- solider Projektauftrag für die Schaffung von Standards und zur Qualitätssicherung durch das Projektmanagement
- Unterstützung bei Änderungen, um diese in Chancen zu verwandeln
- Früherkennung von Schieflagen durch ständige Beobachtung, Steuerung und ggf. auch Förderung
Zwei wichtige Elemente bei der Umsetzung sind somit:
Risikomanagement – auch für digitale Projekte unverzichtbar. Ganz gleich, ob Solounternehmer oder Start-up.
Kommunikation – einer der wesentlichen Faktoren für den reibungslosen Ablauf und damit auch für den Erfolg eines Projektes.
Wieso eigentlich Risikomanagement?
Schön, wenn im Business alles wie am Schnürchen läuft. Doch was, wenn nicht? Gerade in instabilen wirtschaftlichen Perioden ist der Erfolg eines jeden einzelnen Projektes umso mehr von Bedeutung für das Fortbestehen der gesamten Unternehmung.
So heißt es, Risiken so früh wie möglich zu erkennen. Denn nur dann können passende Maßnahmen ergriffen werden. Um einer negativen Entwicklung entgegenzuwirken oder mögliche Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Damit werden die Chancen zum Erreichen der Projektziele deutlich erhöht.
Einfach kann Risikomanagement in 4 Phasen dargestellt werden: Risikoanalyse – Ermittlung der Ursachen – Ableitung von Maßnahmen – Eingliederung und Realisierung zweckmäßiger Maßnahmen. Die Durchführung sollte immer schon vor dem Start eines Projektes erfolgen. Im weiteren Verlauf sind Überwachung und Kontrolle unerlässlich.
Abgesehen von der Angst, Geld zu verlieren, machen sich viele Solopreneure, Start-ups oder kleine Unternehmen nur begrenzt Gedanken über mögliche Risiken und Gefahren. Doch gerade sie sollten dieses Bewusstsein in die eigene Unternehmenskultur integrieren. Denn im Gegensatz zu großen Konzernen kann ein Schadensfall von einem Solounternehmer nur selten aufgefangen werden.
Ein professionelles Risikomanagement ist die Grundlage, um auch eine realistische Einschätzung und Berechnung von Dauer und Kosten vornehmen zu können. Gleichzeitig bietet sich dabei die Möglichkeit, die Chancen noch genauer herauszuarbeiten.
Risikomanagement rentiert sich also in mehrerlei Hinsicht.
Ähnlich ist es auch mit der Verständigung. Sie wird häufig unterschätzt, aber ohne die richtige Kommunikation ist alles nichts.
Optimale Kommunikation für den Erfolg eines Projekts
„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“
Was in einigen Bereichen des Lebens durchaus manchmal hilfreich ist, kann bei einem Projekt der Anfang vom Ende sein.
Doch selbst, wenn kein Mangel an Kommunikation besteht, kann es auf Grund des Interpretationsspielraums zu Missverständnissen und Konflikten zwischen den Beteiligten kommen. Werden diese nicht erkannt und gelöst, ist ein Scheitern des Projektes nicht auszuschließen. Vor allem bei Start-ups ein sensibles Thema, da verschiedene Bereiche harmonisch unter einen Hut gebracht werden müssen.
Wie geht also richtige Kommunikation?
Hier kann das sogenannte KISS-Prinzip zum Einsatz kommen.
Die Schöpfung dessen geht auf den US-amerikanischen Flugzeugkonstrukteur Clarence Leonard „Kelly“ Johnson zurück.
KISS – steht im Ursprung für “ Keep it simple, stupid!“ („Halte es einfach, Dummkopf!“)
Zum besseren Verständnis wird überwiegend die Auflösung „Keep it simple and stupid.“ (Halte es einfach und beschränkt.) genutzt.
Im Bereich der Kommunikation kommt zumeist „Keep it short and simple.“ (Gestalte es kurz und einfach.) zur Anwendung.
Meint: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
Also kurze, einfache und vor allem klare Aussagen. Die Fokussierung auf das Wesentliche lässt kaum Spielraum für Interpretationen aus denen Missverständnisse hervorgehen können.
Ist dennoch etwas unverständlich, sollten entsprechende Nachfragen oder ergänzende Aussagen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht sein. Damit wird Fehlinterpretationen kein Raum gegeben.
Projekte können aus ganz unterschiedlichen Gründen scheitern. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, um solch einer Entwicklung vorzubeugen oder dieser im Frühstadium entgegenwirken zu können.
Gerade Solounternehmer und Start-ups sollten die vorhandenen Optionen sinnvoll ausschöpfen, um im Optimalfall ein jedes Projekt zum Erfolg zu führen. Ein optimales Ergebnis kann durchaus mit Leichtigkeit verbunden sein, wenn man weiß wie.
Als virtueller Projektmanager begleite ich gerne bei dem „Wie“ und der praktischen Umsetzung. Schreib mir gerne, wo du dir Unterstützung wünschst und wir vereinbaren einen Termin für ein Erstgespräch.
Bei Fragen, Feedback oder Kritik: Schreib mir eine E-Mail!
Viele Erfolg und beste Grüße
Roman